Wieder ist ein Dreivierteljahr vergangen, seitdem ich zum letzten Mal hier geschrieben habe - was nicht weiter schlimm ist, ich schätze die goldenen Zeiten von Blogger sind eh lange vorbei. Warum ich überhaupt wieder hier bin? Tja keine Ahnung, wahrscheinlich weil die gestörten Gedanken und der ganze Mist zurück sind. Schon seit einer Weile. Sie haben sich langsam und leise wieder in meinen Kopf geschlichen und auch als ich das bemerkt habe, habe ich sie gelassen.
Jemand, mit dem ich mich kürzlich über meine essgestörte ,,Vergangenheit" unterhalten habe, hatte Recht - ich bin noch immer krank, so oder so. Er verglich das mit einer Substanzabhängigkeit; nach langer Zeit des clean-Seins hält man sich nicht mehr für krank, aber man hat immer noch ein Problem mit dem Suchtmittel und würde man es jemals wieder anrühren, wäre die Sucht zurück. Ich musste das natürlich herunterreden, nachdem ich ihm warum auch immer eh schon mehr offenbart habe, als ich eigentlich wollte. Aber verdammt, er hatte Recht.
Soweit also, ich habe immer noch diesen Knacks. Mit meinen mittlerweile 25 Jahren, nach 10 Jahren Essstörung, wobei ich mich zumindest eineinhalb Jahre davon ernsthaft als genesen betrachtet habe. Ich kann nicht behaupten, dass ich nichts dafür könnte. Wahrscheinlich wusste ich eigentlich genau, was passieren würde, als ich ,nur wieder ein kleines bisschen abnehmen' wollte. Natürlich blieb es nicht bei einem bisschen. Das einzig Gute ist, dass ich mich nach wie vor nicht wiege. Ich habe sogar geradezu panische Angst davor, irgendwann mal gezwungen zu sein, mich zu wiegen. Irgendwie denke ich, dass dann alles so richtig den Bach runtergehen würde. Ach ja, Kalorien zählen tue ich auch nicht, bestenfalls überschlage ich sie grob im Kopf. Und ich bin nicht wieder so hart bulimisch geworden, aber ich denke, ich muss aufpassen, da nicht nochmal reinzurutschen. Das wäre die Hölle, also besitze ich zumindest den Ansporn, das zu verhindern.
Zumal ich mittlerweile mit den Nachwirkungen meiner exzessiven Kotzerei zu kämpfen habe - empfindlicher Magen und vor allem kaputte Zähne. Das ist wirklich nicht spaßig. Ich bin niemand, der ständig Dinge bereut, die in der Vergangenheit waren, aber wenn ich die Jahre, in denen ich täglich erbrochen habe, rückgängig machen könnte, würde ich es sofort tun.
Dennoch habe ich mich auch weiterentwickelt, bin noch klüger geworden und glaube deswegen immer noch teilweise, ich hätte die ganze Sache im Griff. Ob das stimmt, werde ich sehen.
Übrigens kann jeder, der sich irgendwie hier her verirrt, gerne einen Kommentar da lassen - ich würde mich freuen, von Euch zu lesen, falls ihr noch da seid. :3
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